- Märtyrerdrama
- Mạ̈rtyrerdrama,Form des geistlichen Dramas, die das Leben, Leiden und Sterben christlicher Märtyrer zum Inhalt hat. Nachdem das Märtyrerdrama seine Stoffe zunächst v. a. aus mittelalterlichen lateinischen und volkssprachigen Legenden schöpfte, erfolgte seit der Reformationszeit eine Ausdehnung auch auf nicht kanonisierte Blutzeugen. In der Tragödie des Barock ist das Märtyrerdrama eine zentrale Form der Haupt- und Staatsaktionen, wobei, zum Teil in bühnenmäßig sehr drastischer Weise, das Schicksal auch höchster Standespersonen vorgeführt wird, so z. B. bei A. Gryphius (»Catharina von Georgien«, 1657; »Carolus Stuardus«, 1657). Daneben sind in Deutschland v. a. J. C. Hallmann und August Adolf von Haugwitz (* 1645, ✝ 1707), in Spanien L. de Vega und P. Calderón de la Barca, in England P. Massinger und in Frankreich P. Corneille zu nennen.
Universal-Lexikon. 2012.